Die U-Naht ist eine spezielle Nahttechnik in der plastischen und ästhetischen Chirurgie, die zur Verbindung von Gewebe oder Haut bei operativen Eingriffen verwendet wird. Sie wird so genannt, weil der Nahtverlauf die Form des Buchstabens „U“ widerspiegelt. Typischerweise kommt sie bei der Versorgung von tiefen oder besonders beanspruchten Wunden zum Einsatz.
Technik und Ablauf einer U-Naht
Bei der U-Naht wird der Faden durch das Gewebe so geführt, dass beide Enden auf der gleichen Seite der Wunde austreten und anschließend verknotet werden. Die Einstichstellen liegen dabei einander gegenüber, sodass eine Zugentlastung innerhalb der Wundränder entsteht. Ziel ist es, die Wundränder exakt zusammenzuführen und eine zuverlässige Stabilisierung zu gewährleisten.
Einsatzgebiete der U-Naht
- Schließung tiefer Wunden
- Wundversorgung nach Hauttransplantationen
- Versorgung spannungsreicher oder schlecht heilender Operationsgebiete
- Chirurgische Eingriffe, bei denen eine breite Adaptation der Wundränder gewünscht ist
Vorteile der U-Naht für Patientinnen und Patienten
- Erhöhte Sicherheit durch stabilen Wundverschluss
- Gute Adaptation der Wundränder, was die Heilung begünstigen kann
- Verminderung der Spannung auf der äußersten Hautschicht
- Reduziertes Risiko für Wunddehiszenz (Auseinanderweichen der Wunde)
- Vielfältig an verschiedene anatomische Bereiche anpassbar
Risiken und Einschränkungen der U-Naht
- Mögliche Ausbildung sichtbarer Einstichstellen
- Meist nicht selbstauflösend – Fadenentfernung nach Heilung notwendig
- Erhöhtes Risiko von Wundinfektionen bei unsachgemäßer Ausführung oder Pflege
- In seltenen Fällen Bildung von Narbenwülsten entlang der Naht
- Nicht für jeden Wundtyp optimal geeignet, abhängig von Lage, Tiefe und Spannungsverhältnissen