Temporoparietale Faszie

Temporoparietale Faszie bezeichnet eine spezielle Bindegewebsschicht, die sich über der seitlichen Schläfenregion und dem Scheitelbereich des menschlichen Kopfes erstreckt. Diese Faszie spielt eine wichtige Rolle in der plastischen und ästhetischen Chirurgie, da sie oft als Transplantations- oder Verstärkungsmaterial für verschiedenste rekonstruktive Eingriffe verwendet wird.

Struktur und Lage der temporoparietalen Faszie

Die temporoparietale Faszie liegt unmittelbar unter der behaarten Kopfhaut und oberhalb der tief liegenden Schläfenmuskulatur. Sie ist dünn, gut durchblutet und lässt sich meist problemlos vom umliegenden Gewebe abgrenzen. Die Faszie erhält ihre Blutversorgung aus den oberflächlichen Schläfenarterien, was sie für mikrochirurgische Anwendungen besonders geeignet macht.

Bedeutung in der plastisch-ästhetischen Chirurgie

In der plastischen Chirurgie kommt die temporoparietale Faszie häufig als sogenannter „Faszienlappen“ zum Einsatz. Dank ihrer günstigen anatomischen Eigenschaften eignet sich die Faszie für die Rekonstruktion von Gewebe in Gesichts-, Kopf- und Halsbereichen sowie für kosmetische Korrekturen. Sie wird beispielsweise bei der Wiederherstellung des Ohres, beim Verschluss von Defekten nach Tumorentfernungen oder zur Verbesserung der Konturen bei Gesichtslähmungen verwendet.

Nutzen der temporoparietalen Faszie

  • Gut geeignet als körpereigenes Transplantat, weil sie eine natürliche und dauerhafte Lösung ermöglicht.
  • Kann zur Abdeckung und zum Schutz empfindlicher Strukturen (z. B. Nervengewebe) eingesetzt werden.
  • Trägt zur Verbesserung von Form und Funktion im rekonstruktiven und ästhetischen Bereich bei.
  • Kann Eigengewebe des Patienten zur Rekonstruktion anderer Körperareale liefern, ohne allergische Reaktionen auszulösen.

Risiken und Einschränkungen bei der Verwendung

  • Wie bei jedem operativen Eingriff bestehen allgemeine Operationsrisiken wie Infektionen, Blutungen oder Wundheilungsstörungen.
  • Gelegentlich kann es zu Gefühlsstörungen oder Haarausfall im Entnahmebereich kommen.
  • Der Umfang der entnehmbaren Faszie ist limitiert, was den Einsatzbereich bei größeren Defekten einschränkt.
  • Selten kann es zu einer unzureichenden Vaskularisierung (Durchblutung) am Transplantat kommen.
  • Narbenbildung im Entnahmegebiet ist möglich, meist jedoch unauffällig unter der Kopfhaut verborgen.