Das sogenannte Schalenohr beschreibt eine angeborene Fehlbildung der Ohrmuschel, bei der der obere Anteil des Außenohrs stark nach vorne geneigt oder unzureichend ausgeformt ist. Häufig fehlt bei dieser Ohrform die typische Wölbung, wodurch das Ohr am Kopf anliegt und eine konkave, schalenähnliche Form annimmt. Das Erscheinungsbild des Schalenohres ist deutlich von anderen Ohrfehlbildungen zu unterscheiden und tritt oft beidseitig auf.
Ursachen und Entstehung
Die Entstehung des Schalenohres beruht meist auf einer Entwicklungsstörung der Ohrmuschel während der embryonalen Phase. Die spezifischen Ursachen sind oftmals nicht eindeutig feststellbar, allerdings können sowohl genetische Veranlagungen als auch äußere Einflüsse während der Schwangerschaft eine Rolle spielen. In der Regel handelt es sich um eine harmlose und isolierte Fehlbildung, die keine weiteren gesundheitlichen Auswirkungen hat.
Erkennungsmerkmale und Schweregrade
Schalenohren lassen sich an typischen Merkmalen erkennen, die bei der ärztlichen Untersuchung sichtbar oder durch Tasten erfassbar sind. Dazu gehören:
- Stark nach vorne gekippte Ohrmuschel
- Fehlende oder schwach ausgeprägte Faltenstrukturen des oberen Ohrs (Anthelix)
- Kleine bis mittelgroße Ohrgröße
- Ohren erscheinen besonders eng am Kopf anliegend
Behandlungsmöglichkeiten bei Schalenohr
Die Korrektur eines Schalenohres erfolgt meist aus ästhetischen Gründen, ist aber medizinisch gesehen in den meisten Fällen nicht zwingend erforderlich. Folgende Behandlungsmöglichkeiten existieren:
- Ohrmuschelkorrektur (Otoplastik): Chirurgischer Eingriff zur Formgebung und Fixierung der Ohrmuschel. Dabei wird Knorpel modelliert oder umstrukturiert, um die natürliche Faltenbildung wiederherzustellen.
- Ohrschienen im Säuglingsalter: Bei sehr frühzeitiger Diagnose können spezielle Schienen helfen, die Ohrmuschel schonend in eine normale Form zu bringen. Diese Methode ist nur in den ersten Lebenswochen wirksam.
Nutzen, Risiken und mögliche Einschränkungen
Die Behandlung des Schalenohres kann für Betroffene verschiedene Vorteile, aber auch Risiken und Einschränkungen mit sich bringen.
- Möglicher Nutzen:
- Verbesserung des äußeren Erscheinungsbilds
- Stärkung des Selbstbewusstseins und des subjektiven Wohlbefindens
- Dauerhafte Korrektur der Ohrform durch moderne chirurgische Techniken
- Bekannte Risiken oder Einschränkungen:
- Operationsrisiken wie Infektionen, Blutungen oder Narbenbildung
- Vorübergehende Sensibilitätsstörungen im Ohrbereich
- Ergebnis kann von individuellen Gewebeeigenschaften beeinflusst werden
- Mögliche Notwendigkeit einer Nachkorrektur bei starker Ausprägung