Mammatubuläre Deformität

Die Mammatubuläre Deformität ist eine angeborene oder in der Pubertät manifestierte Formanomalie der weiblichen Brust, bei der die Brustbasis verengt, die Brustwarze oft nach unten projiziert und die Brustoberfläche kegelförmig wirkt. Das Erscheinungsbild reicht von leichter Asymmetrie bis zu ausgeprägten Formen, die Ästhetik und psychisches Wohlbefinden beeinträchtigen können.

Ursachen und typische Merkmale

Die Mammatubuläre Deformität entsteht durch eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Entwicklungsstörungen der Brustdrüse und des Bindegewebes. Typische Merkmale sind eine schmale Basis der Brust, ein hoher Brustwarzenhof, ein fehlender Unterbrustfaltenverlauf (IMF) und ein nach unten gerichteter Warzenhof.

  • Verengte Brustbasis
  • Kegelförmige Projektion
  • Hochstehender, oft vergrößerter Warzenhof
  • Asymmetrien zwischen beiden Brüsten

Klassifikation und Schweregrade

Die Deformität wird üblicherweise nach Schweregrad eingeteilt, um Therapieentscheidungen zu erleichtern. Leichte Formen zeigen vorwiegend Formabweichungen, während schwere Formen mit deutlicher Unterentwicklung der unteren Brustpolregion einhergehen.

  • Leicht: nur minimale Basisverengung und Formveränderung
  • Mittel: deutliche Unterpol-Unterentwicklung und Warzenhofverlagerung
  • Schwer: ausgeprägte Hypoplasie der unteren Brusthälfte und starke Asymmetrie

Diagnostik und Beratung

Die Diagnostik basiert auf klinischer Begutachtung, Anamnese und fotografischer Dokumentation. Ggf. werden präoperative Messungen der Brustbasis, des Brustvolumens und der Position des Unterbrustfaltenverlaufs durchgeführt. Eine ausführliche Aufklärung über Erwartungen und mögliche Behandlungsoptionen ist zentral.

  • Klinische Inspektion und Palpation
  • Fotodokumentation in Standardprojektionen
  • Messung von Brustbasisbreite, Brusthöhe und IMF-Position
  • Beratung zu realistischen Ergebnissen und möglichen Revisionen

Therapieoptionen

Die Behandlung der Mammatubulären Deformität ist individuell und kombiniert oft mehrere chirurgische Techniken, um Form, Volumen und Position des IMF zu korrigieren. Ziel ist die Wiederherstellung einer symmetrischen, runden Brustkontur.

  • Mastopexie-Verfahren (Hebung und Umgestaltung der Brust)
  • Brustimplantate zur Volumenauffüllung und Basisverbreiterung
  • Autologe Fetttransplantation (Lipofilling) zur Volumenauffüllung
  • Unterpol-Release, Scoring-Techniken und IMF-Repositionierung
  • Kombinationen aus Implantaten und Weichgewebsaugmentation

Nutzen sowie bekannte Risiken und Einschränkungen

Nutzen (mögliche Vorteile):

  • Verbesserte Brustform und -symmetrie
  • Erhöhtes Körperbild und Selbstwertgefühl
  • Wiederherstellung eines natürlichen Unterbrustfaltenverlaufs
  • Anpassung von Größe und Projektion an individuelle Wünsche

Bekannte Risiken und Einschränkungen:

  • Operationsrisiken: Blutung, Infektion, Wundheilungsstörungen
  • Implantatspezifisch: Kapselbildung, Lageveränderung, Revisionen
  • Unvollständige Korrektur, mögliche Notwendigkeit von Folgeeingriffen
  • Limitierte Verfügbarkeit autologer Gewebemengen für Lipofilling
  • Ästhetische Ergebnisse abhängig von Hautqualität und individuellem Heilungsverlauf