LH steht für Luteinisierendes Hormon und ist ein lebenswichtiges Hormon, das eine zentrale Rolle im menschlichen Fortpflanzungssystem spielt. LH wird in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet und steuert unter anderem den Eisprung bei Frauen sowie die Testosteronproduktion bei Männern.
Funktion und Wirkung des LH im Körper
Das Luteinisierende Hormon ist ein Botenstoff, der sowohl bei Männern als auch bei Frauen unverzichtbar ist. LH wird in Zyklen abgegeben und sorgt bei Frauen dafür, dass ein Eisprung stattfindet. Bei Männern regt es die Bildung von Testosteron in den Hoden an.
- Bei Frauen fördert LH den Eisprung und die Reifung des Gelbkörpers.
- Bei Männern stimuliert LH die Zellen im Hoden zur Produktion von Testosteron, das für die Spermienproduktion notwendig ist.
Bedeutung des LH-Werts in der Diagnostik
Der LH-Spiegel im Blut dient als wichtiger Laborwert in der medizinischen Diagnostik. Veränderungen können auf eine Vielzahl hormoneller Störungen hinweisen. Ein LH-Test wird vor allem zur Abklärung von Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit und bestimmten Erkrankungen eingesetzt.
- Erhöhte LH-Werte können auf das PCO-Syndrom oder eine primäre Eierstockinsuffizienz hindeuten.
- Niedrige LH-Werte können auf eine Störung der Hirnanhangsdrüse oder eine Störung im Hypothalamus hinweisen.
LH in der Reproduktionsmedizin
In der Reproduktionsmedizin wird LH gezielt genutzt, um Fruchtbarkeitsprobleme zu behandeln. Bei Kinderwunschbehandlungen kann die Kontrolle oder gezielte Gabe von LH eine wichtige Rolle spielen, um den Eisprung auszulösen oder den Hormonhaushalt auszugleichen.
Nutzen und Risiken im Zusammenhang mit LH
Die Kenntnis des eigenen LH-Spiegels kann medizinische Vorteile bieten. Gleichzeitig ist der Eingriff in den Hormonhaushalt mit gewissen Risiken verbunden, insbesondere bei einer Therapie mit LH-Präparaten.
Möglicher Nutzen:
- Unterstützung bei der Diagnose hormoneller Störungen
- Hilfe bei unerfülltem Kinderwunsch
- Gezielte Steuerung des Eisprungs in der Kinderwunschbehandlung
Bekannte Risiken und Einschränkungen:
- Überbehandlung kann zu hormonellen Nebenwirkungen führen
- LH-Spiegel schwanken natürlich, daher ist eine einmalige Messung nur begrenzt aussagekräftig
- Medizinische Therapie sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen