Keloid

Keloid bezeichnet eine spezielle Form von überschießender Narbenbildung, die nach Verletzungen der Haut entstehen kann. Im Unterschied zu normalen Narben handelt es sich bei einem Keloid um eine wuchernde Narbe, die über die Ursprungswunde hinauswächst. Keloide bestehen aus verdicktem, festem Bindegewebe und zeichnen sich durch eine oft rötliche bis bräunliche Verfärbung und eine erhabene Struktur aus.

Entstehung von Keloiden

Keloide entstehen infolge einer gestörten Wundheilung. Dabei produziert der Körper übermäßig viel Kollagen, was zu einer dauerhaften Verdickung der Narbe führt. Besonders häufig treten Keloide nach chirurgischen Eingriffen, Verbrennungen, Akne oder kleineren Hautverletzungen auf. Es besteht eine genetische Veranlagung: Personen mit dunklerer Hautfarbe oder einer familiären Vorbelastung sind häufiger betroffen.

Unterschiede zwischen Keloid und hypertropher Narbe

Oft werden Keloide mit hypertrophen Narben verwechselt, da beide eine übermäßige Narbenbildung darstellen. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist, dass das Keloid sich deutlich über die Grenzen der ursprünglichen Verletzung hinaus ausbreitet, während die hypertrophe Narbe auf die ursprüngliche Wundfläche begrenzt bleibt. Zudem sind Keloide in der Regel fester und auffälliger.

Behandlungsmöglichkeiten von Keloiden

Mehrere Methoden werden oftmals miteinander kombiniert, um eine bestmögliche Narbenreduktion zu erzielen.

  • Injektionen von Kortikosteroiden zur Hemmung des Gewebewachstums
  • Lasertherapien zur Anpassung der Narbenstruktur
  • Druckbehandlungen und Silikonauflagen zur Reduktion der Narbenhöhe
  • Operative Entfernung, meist in Kombination mit unterstützenden Maßnahmen
  • Durch spezielle Cremes und Gels kann in manchen Fällen eine Abmilderung erzielt werden

Nutzen sowie Risiken und Einschränkungen

Nutzen:

  • Reduktion auffälliger Narben
  • Minderung von Spannungsgefühl und Juckreiz
  • Verbesserung des Hautbildes
  • Erhöhung des Wohlbefindens und Selbstbewusstseins

Risiken/Einschränkungen:

  • Wiederauftreten des Keloids trotz Behandlung
  • Mögliche Nebenwirkungen bei lokalen Therapien (z. B. Hautirritationen)
  • Unterschiedliche Ansprechraten auf die Behandlungsverfahren
  • Operationen können zu erneuter Keloidbildung führen

Ein ausführliches Beratungsgespräch und eine sorgfältige Diagnostik helfen, die individuell beste Therapieform für betroffene Patienten zu bestimmen.