Aromatase

Aromatase ist ein körpereigenes Enzym, das eine zentrale Rolle im Hormonstoffwechsel einnimmt. Es wandelt bestimmte männliche Sexualhormone (Androgene), insbesondere Testosteron, in weibliche Geschlechtshormone (Östrogene) um. Das Enzym ist in verschiedenen Geweben des Körpers aktiv, unter anderem im Fettgewebe, in den Eierstöcken, den Hoden und der Nebenniere. Es ist sowohl für Frauen als auch für Männer von Bedeutung, da Östrogene viele grundlegende Körperfunktionen regulieren.

Bedeutung für den Hormonhaushalt

Ein ausgewogenes Zusammenspiel von Androgenen und Östrogenen ist für die Gesundheit essenziell. Aromatase reguliert den Östrogenspiegel und trägt damit zur Stabilität des Hormonhaushalts bei. So beeinflusst das Enzym unter anderem:

  • Die Entwicklung und Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane
  • Das Wachstum und die Stabilität der Knochen
  • Die Steuerung des Fettstoffwechsels
  • Die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems

Anwendungsbereiche in der Medizin

In bestimmten Situationen kann es sinnvoll oder notwendig sein, die Aktivität des Enzyms zu beeinflussen. Dies geschieht beispielsweise durch sogenannte Aromatasehemmer, die gezielt das Enzym blockieren. Typische medizinische Bereiche sind:

  • Hormonelle Therapien bei Brustkrebs
  • Behandlung von hormonell bedingten Erkrankungen bei Frauen und Männern
  • Therapieunterstützung bei unerfülltem Kinderwunsch

Die Anwendung und mögliche Beeinflussung der Aromatase sollte stets individuell ärztlich beurteilt werden.

Nutzen und Risiken im Überblick

Für Patientinnen und Patienten ergeben sich durch die Erforschung und gezielte Beeinflussung der Aromatase verschiedene Vorteile sowie potenzielle Risiken:

Nutzen:

  • Gezielte Steuerung des Hormonhaushalts bei Erkrankungen
  • Unterstützung spezifischer Therapien, etwa in der Onkologie
  • Verbesserung der Knochengesundheit durch Regulation des Östrogenspiegels

Risiken und Einschränkungen:

  • Unerwünschte Nebenwirkungen bei längerfristiger Hemmung der Aromatase, wie Knochenschwund oder Fettstoffwechselstörungen
  • Veränderung des natürlichen Hormon-Gleichgewichts
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bei der Therapie mit Aromatasehemmern

Weitere Fachbegriffe
rund um Plastische Chirurgie & Ästethik