Die Allgemeinanästhesie oder Narkose ist ein medizinisches Verfahren, das durch spezielle Medikamente das zentrale Nervensystem beeinflusst und einen schlafähnlichen Zustand hervorruft. Während dieses Zustands sind Patientinnen und Patienten bewusstlos und empfinden keine Schmerzen. Die Medikamente können entweder über eine Infusion direkt in die Blutbahn oder als Gas über eine Atemmaske zugeführt werden. Ziel ist es, das Bewusstsein, das Schmerzempfinden sowie die Muskelspannung vollständig auszuschalten. Während der gesamten Dauer der Allgemeinanästhesie überwacht das Anästhesie-Team kontinuierlich die lebenswichtigen Körperfunktionen wie Atmung, Herzfrequenz und Blutdruck.
Ablauf einer Allgemeinanästhesie
Vor der Allgemeinanästhesie erfolgt ein ausführliches Aufklärungsgespräch. Hier werden individuelle Risiken, Vorerkrankungen und der Ablauf besprochen. Der eigentliche Ablauf lässt sich in drei Phasen unterteilen:
- Einleitung: Verabreichung der Anästhetika, Patient schläft innerhalb weniger Sekunden ein.
- Aufrechterhaltung: Während der Operation wird die Narkose durchgehend kontrolliert und angepasst.
- Ausleitung: Nach Beendigung des Eingriffs werden die Medikamente reduziert, und der Patient erwacht kontrolliert aus der Narkose.
Vorteile und Risiken der Allgemeinanästhesie
Vorteile:
- Schmerzfreiheit während des gesamten Eingriffs
- Keine bewussten Erinnerungen an die Operation
- Angst- und stressfreies Erleben des Eingriffs
- Ermöglicht umfangreiche und komplexe Operationen
- Optimale Entspannung der Muskulatur für das Operationsteam
Risiken und mögliche Nebenwirkungen:
- Vorübergehende Übelkeit und Erbrechen nach der Narkose
- Halsschmerzen oder Heiserkeit durch Beatmungsschlauch
- Blutdruck- oder Kreislaufschwankungen
- Allergische Reaktionen auf verwendete Medikamente möglich
- Sehr selten schwerwiegende Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Störungen
Bedeutung der Allgemeinanästhesie für Patienten
Die Allgemeinanästhesie hat die moderne Medizin grundlegend verändert. Sie ermöglicht Operationen, die ohne eine vollständige Ausschaltung des Bewusstseins und Schmerzempfindens nicht denkbar wären. Für Patientinnen und Patienten bedeutet dies eine deutliche Erleichterung und mehr Sicherheit bei operativen Eingriffen. Gleichzeitig schafft das Verfahren Vertrauen in die medizinische Betreuung, da das Anästhesie-Team die Überwachung und individuelle Anpassung übernimmt. Dennoch bleibt eine ausführliche Aufklärung wichtig, damit Betroffene sowohl über die Vorteile als auch über die möglichen Risiken informiert sind.