Lepra ist eine chronische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium leprae verursacht wird. Diese Erkrankung betrifft in erster Linie Haut, Schleimhäute und periphere Nerven und kann unbehandelt zu dauerhaften Schädigungen führen. Lepra tritt weltweit auf, kommt jedoch insbesondere in bestimmten tropischen und subtropischen Regionen vor.
Ursachen und Übertragung
Lepra entsteht durch eine bakterielle Infektion, die meist durch einen längeren engen Kontakt mit einer infizierten Person übertragen wird. Die genauen Übertragungswege sind bisher nicht vollständig geklärt, jedoch spielt vermutlich die Abgabe von Bakterien über winzige Tröpfchen beim Husten oder Niesen eine Rolle. Die Erkrankung betrifft jedoch nur Menschen mit einer bestimmten Anfälligkeit; viele Menschen sind gegen das Bakterium von Natur aus immun.
Symptome und Krankheitsverlauf
Die Symptome von Lepra entwickeln sich häufig sehr langsam, oft erst Jahre nach der Infektion. Typische Anzeichen sind:
- Hautveränderungen, wie helle oder rötliche Flecken, die gefühllos sein können
- Verdickungen der Haut und Knoten
- Verlust des Temperaturempfindens und Berührungsgefühls
- Beschwerden an Händen und Füßen sowie Muskelschwäche
- In schweren Fällen können Verformungen der Extremitäten oder Schädigungen an Augen und Schleimhäuten auftreten
Lepra wird in verschiedene Verlaufsformen unterteilt, abhängig vom klinischen Erscheinungsbild und der Anzahl der betroffenen Hautstellen.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose von Lepra erfolgt meist durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Hauttests und manchmal einer mikroskopischen Untersuchung von Hautproben. Die Behandlung besteht aus einer Kombination verschiedener Antibiotika, die über einen längeren Zeitraum (meist sechs bis zwölf Monate oder länger) eingenommen werden müssen. Durch diese Therapie kann die Ansteckungsgefahr relativ schnell gesenkt und das Fortschreiten der Krankheit gestoppt werden.
- Kostenlose und wirksame Medikamente zur Behandlung sind meist weltweit verfügbar
- Regelmäßige ärztliche Kontrolle ist erforderlich
- Während und nach der Behandlung kann unterstützende Physiotherapie helfen, Bewegungseinschränkungen zu vermeiden
Wert für Patienten und Risiken
Die frühzeitige Diagnose und Therapie von Lepra ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:
- Vermeidung von dauerhaften Nervenschäden und Behinderungen
- Reduktion der Ansteckungsgefahr für andere
- Besserer sozialer Umgang durch Reduktion von Stigmatisierung
Gleichzeitig bestehen bei Lepra bestimmte Risiken und Einschränkungen:
- Lange Therapiezeiten mit kontinuierlicher medizinischer Kontrolle notwendig
- Mögliche Nebenwirkungen der Medikamente
- Restsymptome wie Empfindungsstörungen können trotz erfolgreicher Behandlung bestehen bleiben
- Psycho-soziale Belastungen durch gesellschaftliche Vorurteile
Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt, ist eine vollständige Heilung in den meisten Fällen möglich. Unterstützende Maßnahmen, wie plastisch-chirurgische Eingriffe, können helfen, Funktion und Erscheinungsbild der betroffenen Körperregionen zu verbessern.