Kapselsprengung bezeichnet in der plastischen und ästhetischen Chirurgie ein gezieltes Verfahren, bei dem die durch den Körper um ein Brustimplantat gebildete Bindegewebskapsel mechanisch gelockert oder aufgebrochen wird. Diese Methode wird in der Regel dann eingesetzt, wenn sich um ein Brustimplantat eine sogenannte Kapselfibrose entwickelt hat, also eine verhärtete und teils schmerzhafte Kapsel.
Entstehung einer Kapsel um das Brustimplantat
Nach der Implantation eines Brustimplantats kommt es natürlicherweise zur Ausbildung einer Bindegewebshülle, der sogenannten Kapsel. Sie stellt eine normale Reaktion des Körpers auf einen Fremdkörper dar und umschließt das Implantat vollständig. Oftmals bleibt diese Kapsel weich und unauffällig, in manchen Fällen kann sie jedoch verhärten und zu Beschwerden führen, dies wird als Kapselfibrose bezeichnet.
Indikation und Durchführung der Kapselsprengung
Die Kapselsprengung wird als minimalinvasive Behandlungsmethode insbesondere bei ersten Anzeichen einer Kapselfibrose angewendet. Dabei übt der Arzt manuellen, kontrollierten Druck auf die Brust aus, um die verhärtete Kapsel zu dehnen oder teilweise zu reißen. Ziel ist es, die Form und Weichheit der Brust wiederherzustellen und Beschwerden zu lindern. Eine Kapselsprengung erfolgt meist ohne operativen Eingriff, gelegentlich unter lokaler Betäubung oder Sedierung.
Möglicher Nutzen der Kapselsprengung
- Linderung von Spannungs- und Druckgefühl in der Brust
- Verbesserung der Brustform und Steigerung des Wohlbefindens
- Vermeidung oder Verzögerung eines operativen Eingriffs zur Entfernung der Kapsel (Kapselentfernung)
- Kurze Erholungszeit durch minimalinvasive Methode
Risiken und Einschränkungen
- Möglichkeit eines Implantatrisses oder einer Beschädigung des Implantats bei unsachgemäßer Durchführung
- Wiederauftreten der Kapselfibrose nach dem Eingriff ist möglich
- Gelegentliche Blutergüsse oder Schmerzen nach der Behandlung
- Wirkung nicht garantiert bei fortgeschrittenen oder sehr ausgeprägten Kapselfibrosen
- Eingeschränkte Anwendung bei bestimmten Implantattypen oder bei bereits beschädigten Implantaten