Die Ohrspeicheldrüse, auch Parotis genannt, ist die größte der drei großen Speicheldrüsen des Menschen. Sie befindet sich auf beiden Seiten des Gesichts, jeweils vor und unterhalb des Ohres. Die Hauptaufgabe der Ohrspeicheldrüse besteht darin, Speichel zu produzieren und über den Ausführungsgang, den sogenannten Stenon-Gang, in die Mundhöhle abzugeben. Speichel spielt eine zentrale Rolle bei der Vorverdauung der Nahrung und beim Schutz der Mundschleimhaut.
Aufbau und Funktion der Ohrspeicheldrüse
Die Ohrspeicheldrüse besteht überwiegend aus Drüsengewebe, das serösen Speichel produziert. Sie wird von wichtigen Blutgefäßen und Nerven durchzogen, insbesondere vom Gesichtsnerv (Nervus facialis), der durch die Drüse läuft. Der produzierte Speichel enthält Enzyme, die vor allem beim Zersetzen von Stärke aus der Nahrung helfen und zugleich die Mundgesundheit unterstützen.
Häufige Erkrankungen und Beschwerden
Erkrankungen der Ohrspeicheldrüse können vielfältig sein. Zu den häufigsten zählen Entzündungen (Sialadenitis), Speichelsteine (Sialolithiasis), Zysten und gut- oder bösartige Tumoren. Entzündungen können durch Bakterien, Viren oder Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden. Speichelsteine führen häufig zu Schmerzen und Schwellungen, vor allem beim Essen.
Diagnosemöglichkeiten
Zur Abklärung von Beschwerden werden verschiedene Diagnosemethoden eingesetzt. Zu den gängigen Verfahren zählen die klinische Untersuchung, Ultraschalluntersuchungen, bildgebende Verfahren wie MRT oder CT und gegebenenfalls die feingewebliche Untersuchung (Biopsie). Eine rechtzeitige Diagnose ist entscheidend für die Auswahl der passenden Behandlung und für eine schnelle Linderung von Beschwerden.
Nutzen, Risiken und Einschränkungen für Patienten
Möglicher Nutzen bei frühzeitiger Erkennung bzw. Behandlung:
- Erhalt der Speichelproduktion und Mundgesundheit
- Linderung von Schmerzen und Schwellung
- Vermeidung von Komplikationen durch Entzündungen oder Tumoren
- Individuell angepasste Therapieoptionen
Bekannte Risiken oder Einschränkungen:
- Verletzung des Gesichtsnervs bei operativen Eingriffen
- Mögliche Narbenbildung nach Operationen
- Rezidivierende (wiederkehrende) Erkrankungen wie Entzündungen
- Vorübergehende oder dauerhafte Beeinträchtigung der Speichelproduktion .