Kapselfibrose ist eine mögliche Komplikation, die nach dem Einsetzen von Brustimplantaten auftreten kann. Dabei verdickt oder verhärtet sich die körpereigene Gewebekapsel, die sich natürlich um jedes Implantat bildet. Diese Kapsel kann im Verlauf an Elastizität verlieren und sich zusammenziehen, was als Kapselfibrose bezeichnet wird.
Entstehung und Ursachen der Kapselfibrose
Nach der Implantation eines Fremdkörpers, wie zum Beispiel eines Brustimplantats, bildet der Körper als natürliche Abwehrreaktion eine schützende Hülle aus Bindegewebe, die sogenannte Kapsel. In manchen Fällen reagiert das Immunsystem jedoch besonders stark: Die Kapsel wird dicker, fester und kann sich kontrahieren. Zu den möglichen Ursachen dieser Reaktion zählen:
- Individuelle genetische Veranlagung
- Infektionen oder bakterielle Verunreinigungen
- Blutergüsse im Operationsgebiet
- Eigenschaften des verwendeten Implantats (Oberfläche, Material)
- Rauchen oder andere beeinflussende Lebensstilfaktoren
Symptome
- Verhärtung der Brust
- Druckgefühl oder Schmerzen
- Verformung der Brustform
- Einschränkung der Implantatbeweglichkeit
- Späte Veränderung der Brust, manchmal nach Jahren
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Kapselfibrose. Es gibt verschiedene Ansätze, die individuell angepasst werden:
- Konservative Überwachung bei geringen Beschwerden
- Medikamentöse Unterstützung zur Linderung von Symptomen
- Operative Entfernung der verhärteten Kapsel (Kapsulektomie)
- Wechsel des Implantats bei wiederholter Kapselfibrose
- Technisch modifizierte Implantate zur Risikominimierung
Eine frühzeitige ärztliche Untersuchung kann helfen, das Vorgehen optimal abzustimmen.
Vorbeugung und patientenorientierte Hinweise
Spezialisierte Praxen und Kliniken wenden verschiedene Maßnahmen an, um das Risiko einer Kapselfibrose zu reduzieren. Hierzu zählen:
- Reinraumtechnologien und sterile OP-Bedingungen
- Verwendung von modernen, texturierten Implantatoberflächen
- Regelmäßige Nachsorge und bildgebende Kontrollen
- Individuelle Beratung vor dem Eingriff