Ein Raspatorium ist ein spezielles chirurgisches Instrument, das insbesondere in der plastischen und ästhetischen Chirurgie sowie in der Zahnmedizin verwendet wird. Es dient dazu, Weichgewebe wie Haut oder Periost (Knochenhaut) schonend von darunterliegenden Strukturen wie dem Knochen abzulösen oder zurückzuschieben. Raspatorien bestehen meist aus rostfreiem Edelstahl und sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich, um den jeweiligen Anforderungen im chirurgischen Eingriff optimal zu entsprechen.
Aufbau und Varianten des Raspatoriums
Raspatorien weisen typischerweise einen abgeflachten, löffel- oder spatelähnlichen Arbeitskopf auf, dessen Kanten häufig stumpf oder leicht abgerundet sind. Dies minimiert das Risiko von Gewebeverletzungen bei der Präparation. Das Instrument kann gerade, gebogen oder im Winkel konstruiert sein, um den Zugang zu verschiedenen anatomischen Regionen zu erleichtern. Einige Modelle verfügen über ergonomische Griffe, die eine präzise Handhabung ermöglichen.
Anwendungsgebiete in der Chirurgie
- Plastische und ästhetische Chirurgie (z. B. bei Facelifts, Nasenkorrekturen, Brustoperationen)
- Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (z. B. Lösen von Schleimhaut bei Knochenaufbauten oder Implantationen)
- Orthopädie (z. B. während des Zugangs zum Knochen bei Gelenkoperationen)
Mehrwerte und Nutzen für Patientinnen und Patienten
- Schonende Gewebetrennung reduziert das Risiko von Gewebeverletzungen
- Verbesserte Präzision bei chirurgischen Eingriffen durch gezieltes Lösen oder Abheben von Gewebe
- Kann zu einer schnelleren Heilung und verminderten Narbenbildung beitragen
- Verkürzt häufig die Eingriffszeit durch effizientes Arbeiten
Mögliche Risiken und Einschränkungen
- Unachtsamer Einsatz kann zu Beschädigungen angrenzender Strukturen führen
- Nicht für alle Operationsarten geeignet; die Indikation muss sorgfältig geprüft werden
- Kleinere Blutungen oder Nachblutungen sind als Komplikationen möglich
- Eine unsachgemäße Handhabung kann die Heilung beeinträchtigen