Fadenmethode bezeichnet ein minimalinvasives Verfahren in der ästhetischen Medizin, bei dem spezielle Fäden in das Unterhautgewebe eingebracht werden, um erschlaffte Hautpartien zu straffen und zu liften. Die Fäden dienen sowohl der sofortigen Hebung bestimmter Regionen als auch der langfristigen Stimulation körpereigener Kollagenbildung. Meist wird die Fadenmethode im Gesicht, am Hals oder auch an anderen Körperbereichen eingesetzt, um Konturen auf natürliche Weise zu erhalten oder wiederherzustellen.
Wie funktioniert die Fadenmethode?
Bei der Fadenmethode nutzt der behandelnde Arzt biologisch abbaubare Fäden, die mit einer dünnen Kanüle unter die Haut geführt werden. Je nach Fadenart bieten sie Hebekraft oder erzeugen mechanische Reize, die die Kollagenproduktion anregen. In der Regel werden lokale Betäubungsmittel verwendet, um den Eingriff möglichst schmerzarm zu gestalten. Die Fäden verbleiben im Gewebe und werden über einen Zeitraum von mehreren Monaten langsam abgebaut, wobei der erzielte Straffungseffekt meist länger bestehen bleibt.
Arten der Fäden und Anwendungsgebiete
Es gibt verschiedene Typen von Fäden, die sich in Material, Struktur und Anwendungsbereich unterscheiden:
- Glattfäden (PDO-Fäden): Unterstützen die Hautstraffung durch die Anregung von Kollagenbildung.
- Kog-Fäden oder Zugfäden: Verfügen über kleine Widerhaken und ermöglichen ein sichtbareres Lifting einzelner Hautpartien.
- Materialvarianten: Häufig genutzte Materialien sind Polydioxanon (PDO), Polymilchsäure (PLA) und Polycaprolacton (PCL), die allesamt im Körper vollständig resorbiert werden.
- Anwendungsgebiete: Wangen, Kinnlinie, Hals, Augenbrauen und hin und wieder auch Arme oder Oberschenkel.
Behandlungsablauf und Nachsorge
Vor der Behandlung erfolgt in der Regel ein ausführliches Beratungsgespräch mit einer individuellen Analyse der gewünschten Regionen. Die Fäden werden dann je nach Technik und Zielsetzung unter die Haut eingezogen. Meist dauert ein Behandlungstermin zwischen 30 und 60 Minuten. Nach dem Eingriff wird empfohlen, intensive Gesichtsbewegungen zu vermeiden und auf starke Sonneneinstrahlung zu verzichten. Leichte Schwellungen oder kleine Hämatome sind möglich und klingen normalerweise rasch ab.
Nutzen der Fadenmethode
- Minimalinvasiver Eingriff mit kurzer Ausfallzeit
- Sofort sichtbare Straffungseffekte
- Anregung der körpereigenen Kollagenproduktion
- Keine Narbenbildung, da keine Schnitte notwendig sind
- Natürliche Ergebnisse durch präzise Auswahl der Behandlungspunkte
- Kann wiederholt werden und ist kombinierbar mit anderen ästhetischen Verfahren
Risiken und Einschränkungen
- Vorübergehende Schwellungen, Hämatome oder leichte Druckempfindlichkeit
- Selten unregelmäßige Konturen durch ungünstige Fadenplatzierung
- Sichtbare oder tastbare Fäden bei sehr dünner Haut
- Vorübergehendes Spannungsgefühl oder Bewegungseinschränkungen
- Das Ergebnis hält individuell unterschiedlich lang, meist 12 bis 24 Monate
- Nicht geeignet bei ausgeprägtem Hautüberschuss oder bestimmten Hauterkrankungen