Dehydroepiandrosteron (DHEA)

DHEA, ausgeschrieben als Dehydroepiandrosteron, ist ein körpereigenes Steroidhormon. Es wird hauptsächlich in der Nebennierenrinde gebildet und dient als Vorläufer für die Produktion weiterer Hormone wie Testosteron und Östrogen. Im menschlichen Organismus erfüllt DHEA verschiedene Aufgaben und ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt.

Entstehung und biologische Funktion von DHEA

DHEA entsteht überwiegend in der Nebennierenrinde, teilweise aber auch in den Eierstöcken und Hoden. Mit steigendem Alter nimmt die natürliche Produktion von DHEA ab. Seine wichtigste Funktion besteht darin, als Ausgangsstoff für die Biosynthese der Geschlechtshormone zu wirken.
Weitere Aufgaben von DHEA sind:

  • Einfluss auf das Immun- und Nervensystem
  • Beteiligung an Energiehaushalt und Stoffwechsel
  • Mögliche Rolle bei der Haut- und Knochenstruktur

Einsatzbereiche und Anwendungsmöglichkeiten

DHEA wird in wenigen ärztlichen Fällen therapeutisch eingesetzt. Vor allem in den USA findet man DHEA als Nahrungsergänzungsmittel, wohingegen in Europa die Anwendung stärker reguliert ist. Es gibt verschiedene Anwendungsgebiete:

  • Hormonelle Unterstützung bei Nebenniereninsuffizienz
  • Mögliche Anwendung in der Anti-Aging-Medizin
  • Erforschung der Rolle bei Depressionen oder sexuellen Funktionsstörungen

Die Wirksamkeit außerhalb gesicherter medizinischer Indikationen ist bislang wissenschaftlich nicht abschließend belegt.

Nutzenpotenziale für Patienten

  • Ausgleich eines Hormonmangels durch fehlende körpereigene Produktion
  • Potenzielle Unterstützung von Energie und Wohlbefinden
  • Eventuelle Besserung altersbedingter Symptome wie nachlassende Knochendichte

Es ist zu beachten, dass diese Nutzenmöglichkeiten für gesunde Personen nicht grundsätzlich bestätigt sind und weiterer wissenschaftlicher Überprüfung bedürfen.

Risiken und Einschränkungen bei der Anwendung

Die Verwendung von DHEA ist mit verschiedenen Risiken verbunden. Eine unsachgemäße oder eigenmächtige Einnahme kann unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Bekannte Risiken sind:

  • Hormonell bedingte Nebenwirkungen wie Akne, Haarausfall oder Stimmveränderungen
  • Mögliche Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System
  • Potenzielle Beeinflussung bestehender Tumorerkrankungen, insbesondere hormonabhängiger Tumoren
  • Keine ausreichenden Langzeitstudien zu Nutzen und Sicherheit außerhalb ärztlicher Indikationen

Die Verordnung und Anwendung sollte immer durch qualifizierte Fachkräfte erfolgen.